Für die mebus körmann stiftung bedeutet Inklusion von Menschen mit Behinderung Teilhabe in allen Lebensbereichen. Wir engagieren uns in Kindergärten, Schulen, Arbeits- und Freizeitbereichen. In unserer Arbeit begegnen wir immer wieder Menschen, die aufgrund ihrer Einschränkung/ Behinderung keinen Zugang zu öffentlichen Angeboten haben, bzw. keine Möglichkeiten haben, ihre Freizeit sozial oder kreativ zu nutzen, weil ihnen dazu die exekutiven Möglichkeiten fehlen, die punktuelle Unterstützung von außen oft nicht ausreicht, um ein gewisses Maß an sozialen Kontakten und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern. Folge für diese Menschen ist Vereinsamung und Stagnation. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen, die ganz besondere Schwierigkeiten haben, sich in der sozialen Welt zurechtzufinden und diese oft meiden, obwohl ein Wunsch nach Kontakt mit der Umwelt besteht. Um der Situation entgegenzuwirken benötigt es Angebote für diese Menschen, die individuell konzipiert und leicht zugänglich sind. In unseren inklusiven Kunstworkshop konnten wir das ermöglichen. Unsere Workshops wurden an den Bedarfen von Menschen mit und ohne Behinderung ausgerichtet, waren jedoch immer zeitlich begrenzt. Die Ergebnisse und die Erkenntnis, dass alle Teilnehmer immer wieder auf unsere Angebote zurückgreifen, zeigen uns, dass wir den richtigen Weg gegangen sind.

„Inklusion an Schulen“- Projektwochen
Die
Stiftung startete ihre aktive Arbeit
2009 mit dem Projekt im LLG in
Leverkusen. Dort wurden zunächst
zwei Schüler mit Asperger Syndrom
aufgenommen, im Jahr 2010 folgten
drei weitere Schüler mit
Autismus-Spektrum-Störung. So wurden
zeitweilig fünf Schüler in
verschiedenen Jahrgangsstufen
inklusiv beschult. Durch die
Erfahrung des gemeinsamen Lernens
wuchs die Bereitschaft der Schule
sich dem Projekt „Inklusion in
Regelschulen“ zu öffnen.
Die Stiftung übernahm hierbei
verschiedene Aufgaben. Sie suchte
geeignete Schulbegleiter für die
Schüler, die eine Assistenz
benötigten. Diese wurden
eingearbeitet und gecoacht. Bei
regelmäßigen Schulbegleitertreffen
hatten sie die Möglichkeit, sich
auszutauschen.
Um den Einstieg
in den Schulalltag zu bewältigen,
wurde für die Klasse des Schülers
eine Informationsveranstaltung über
Autismus durchgeführt. In dieser
Veranstaltung bekamen die Mitschüler
die Gelegenheit, die mögliche
Wahrnehmungswelt eines autistischen
Menschens nachzuempfinden.
Theoretische Reflexion, praktische
Übung im Wahrnehmungsparcours und
anschließende Diskussionen förderten
das Verständnis für den Schüler und
sorgten für Zusammenhalt in der
Klasse. Die Mitarbeiter standen den
Lehrern für Fragen rund um Autismus
zu Verfügung.
Bei Krisen
hospitierten sie im Unterricht,
initiierten Gesprächsrunden mit
allen Beteiligten, um
Lösungsstrategien zu erarbeiten. Sie
hielten dabei engen Kontakt zu
Lehrern, Schülern, Eltern und
Therapeuten. Ab dem Schuljahr 2011
wurde die Stiftung in ihrer
schulischen Arbeit vom
Autismusfachberater der Stadt
Leverkusen unterstützt. Am Ende des
Jahres wurde die Integrationsarbeit
dann vollständig an den Fachberater
übergeben. Ansprechpartner für
Fragen der inklusiven Beschulung und
der Beschulung von Schülern mit
Autismus-Spektrum-Störung bleibt die
Stiftung weiterhin.
Das Landrat-Lucas-Gymnasium eröffnete
im Juli 2011 seinen Schülerinnen und
Schülern die Möglichkeit, für drei
Tage an verschiedensten Projekten
teilzunehmen.
Ein Projekt
beschäftigte sich mit dem Thema
Autismus unter dem Titel „Ich bin
anders, aber normal“. Die
MitarbeiterInnen der mebus körmann
stiftung, sowie ein Lehrer des
Gymnasiums konzipierten dieses
Projekt gemeinsam. Anhand von
Filmmaterial, Informations- und
Diskussionsveranstaltungen,
Wahrnehmungsspielen und der
Möglichkeit, einen eigenen Film über
die Wahrnehmung eines Menschen mit
Autismus zu drehen, konnten die
Teilnehmer viel Wissen und eigene
Erfahrungen sammeln. Durch die dort
gewonnenen Erkenntnisse ist bei den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Toleranz und Verständnis für
Menschen mit einer
Autismus-Spektrum-Störung
entstanden. Sie können autistischen
Mitschülern nun offener begegnen und
sie mit ihrer Beeinträchtigung
besser verstehen.
Entwicklung des Projekts „Kompetenz-Coaching für Schule und Berufsorientierung“
Für die mebus körmann stiftung bedeutet Inklusion von Menschen mit Behinderung Teilhabe in allen Lebensbereichen.Wir engagieren uns in Kindergärten, Schulen, Arbeits- und Freizeitbereichen. Mit der Entwicklung desProjekts „Kompetenz-Coaching für Schule und Berufsorientierung“ möchten wir Inklusion besonders im schulischen
Rahmen dahingehend ermöglichen, dass Schüler
und Schüer um die gelernten Fähigkeiten in
den Schulalltag
umzusetzen. In
Kooperation mit der Offenen Schule Köln
möchte die Stiftung gerne dieses Vorhaben
realisieren.
Die Offene Schule Köln hat
sich 2012 im Kölner Su?den nach einem
jahrelangen Vorlauf gegründet. Sie ist
eine
Ersatzschule mit den Jahrgangsstufen 5 -10.
Zum Schuljahr 2015/16 wird die OSK dann mit
der eigenen
Oberstufe beginnen. Die
Schüler werden aktuell in Lerngruppen der
Unterstufe und der Mittelstufe in
jahrgangsgemischten
Lerngruppen
unterrichtet und ist 4-zügig. Insgesamt
besuchen aktuell 200 Schüler, im
Endausbau
300 Schüler die OSK in der SEK
I. Die OSK ist eine Inklusive Gesamtschule,
d.h. dort werden Schüler mit den
verschiedenen
Förderschwerpunkten unterrichtet. Die Anzahl
der Schüler mit einem sonderpädagogischem
Unterstützungsbedarf
liegt deutlich
höher als an öffentlichen Schulen mit
Gemeinsamen Lernen üblich, so dass die
Schüler
die meiste Zeit in einer durchgehenden
Doppelbesetzung unterrichtet werden. Da die
OSK gleich zu Beginn
Schüler in den
Jahrgängen 5-8 aufgenommen hat, besuchen
eine Reihe von Schüler die OSK als
Quereinsteiger,
die anderenorts bereits,
z.T schwierige und problematische
Schulerfahrungen gesammelt haben. Die
Tatsache,
dass ein Lerngruppen- (Klassenlehrerteam)
stets aus einer sonderpädagogischen
Fachkraft und einer
Regelschullehrkraft
besteht, führt dazu, dass die Schule auch
eine Reihe von Schülern mit herausforderndem
Verhalten
unterrichtet, die keinen ausgewiesenen
Förderbedarf haben. Aus dieser Situation
heraus hat sich die
Idee und
Notwendigkeit ergeben, dass nun in
Zusammenarbeit mit der mebus körmann
stiftung an der Schule ein
„Kompetenz-Coaching
für Schule und Berufsorientierung“
implementiert werden soll. Die Schüler
sollen hier notwendige
Hilfen erhalten,
wo ihre Defizite zum Tragen kommen, damit
ein Transfer des Geübten auch dort
wirksam
werden kann.
Wir verstehen unser Projekt als
Unterstützungsangebot, damit die Schüler ihr
Potenzial entfalten und an einer
positiven
Selbstwirksamkeit partizipieren können. Das
geplante Projekt verstehen wir als eine Art
Brücke in die
inkludierende
Gesellschaft. Ziele des Projekts sind das
Erkennen und Wahrnehmen eigner Bedürfnisse;
Ausbau
und Stärkung der Kommunikations-
und Kooperationsfähigkeit;
Konfliktmanagement; Erkennen von
Interaktionsmustern
sowie sozialer
Regeln und Signale;
Selbstmanagementstrategien erlernen und
anwenden; Wahrnehmung
und Umgang mit
Gefühlen; Förderung von Selbstwert;
Selbstachtung und Selbstvertrauen;
Verbesserung
der Impulskontrolle und
Vorbereitung in der Gestaltung des Übergangs
zum Beruf.